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Der Nachlass von Yoichi Okamoto in Wien

Verantwortlicher Autor: Schura Euller Cook Wien, 22.10.2019, 18:14 Uhr
Nachricht/Bericht: +++ Kunst, Kultur und Musik +++ Bericht 7226x gelesen

Wien [ENA] Was für eine Zeit! Wien lag teilweise in Schutt und Asche und doch musste das Leben weitergehen. Vieles hat der Fotograf Yoichi Okamoto festgehalten -unschätzbare Zeitdokumente fotografiert mit einem interessierten, genial professionellen und doch auch liebevollen Blick auf das Österreich der Nachkriegsjahre. Wer war dieser Yoichi Okamoto von dem die österreichische Nationalbibliothek einen Nachlass erworben hat?

Geboren wurde er 1915 in New York als Sohn einer japanischen Einwandererfamilie. Schon während seiner Studienzeit entdeckte er die Liebe zur Fotografie. Als einer der ersten Amerikaner mit japanischer Abstammung trat er der US-Armee bei. 1944 kam er nach Europa und avancierte zum persönlichen Fotografen von General Marc Clark, dem ersten Oberkommandierenden der US-Armee in Österreich Er begleitete den General auf seinen Reisen und fotografierte das Leben und den Alltag der Menschen im kriegszerstörten Österreich. 1948 übernahm Okamoto die Leitung der Fotosektion des amerikanischen Informationsdienstes und dokumentierte den Marshallplan. Mit seiner Frau Paula, seiner großen Liebe aus Wien, kehrte er 1954 in die USA zurück.

1963 wurde Okamoto von Lyndon B. Johnson zum offiziellen Fotografen des Weißen Hauses ernannt. Seine lebendigen und persönlichen Aufnahmen des Präsidenten machten die White House Years Johnsons zur bis dahin bestdokumentierten Regierungszeit eines US-Präsidenten und den Fotografen zu einem internationalen Star. Der Nachlass mit über 15.000 historischen Negativen und 900 fotografischen Orginalprints ist in seiner Gesamtheit ein einzigartiges Dokument. Gesellschaft und Politik sind hier ebenso vertreten wie Kunst und Kultur. Dieser wichtige Neuzugang wird derzeit umfassend dokumentiert und digitalisiert. Nicht unwesentlich ist die Tatsache, dass Okamoto auch ein Mentor der österreichischen Pressefotografie war.

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